Kennen Sie Videdressing? Nein? Macht nichts, so ging es mir auch, als ich das erste Mal mit Franziska Majer sprach. Vielleicht muss man eine Frau sein, um die Plattform zu kennen oder ich bin zu wenig modeaffin. Das lass ich mal hier im Raum stehen. Nachdem ich mir die Plattform angeschaut habe, beschrieb ich sie mit „eine Art ebay für Mode“ und lag gar nicht mal so falsch. Franzi nennt es lieber „Net-A-Porter für 2nd Hand“. Auf jeden Fall schicke Designermode, um den Geldbeutel ein wenig zu schonen und dennoch immer mal wieder was Neues im Schrank zu haben. Eine smarte Idee. Das hat sich Franzi auch gedacht, als sie – nach 5 Jahren McKinsey und 3 Jahren als Gründerin von Vicqoi (einem Restaurant für Menschen wie mich, die es vorziehen, sich gesund, regional und nachhaltig zu ernähren) – die Plattform entdeckte. Sie rief Paris an und überzeugte das Team, dass sie die Richtige ist, um das internationale Geschäft aufzuziehen. Wie es scheint, mit Recht.

Lernt Franziska heute hier kennen und schaut euch auf Videdressing um, vielleicht ist das ein oder andere für euch dabei…

Ein sonniges Winterwochenende und bis nächste Woche!

Ihr

Harald R. Fortmann

 

Franziska Majer, Videdressing.de, im Digital-Check von Personalberater Harald R. Fortmann

1) Was wolltest du als Kind werden?

Tierpflegerin (zu der ich mich als Kind auch direkt selbst machte, indem ich einfach ständig in Not geratene Tiere mit nach Hause gebracht habe – zur großen Freude meiner Eltern).

2) Wie würden deine Mitarbeiter deinen Führungsstil beschreiben?

Nach kurzer Umfrage: Auf Augenhöhe, nicht streng, aber bestimmt, enthusiastisch und motivierend.

3) Und wie du selbst?

Ich würde sagen, ich bin sehr direkt – für mich ist es enorm wichtig, dass mein Team ebenso direkt und transparent mit mir ist. Und ich glaube, man merkt, dass ich liebe, was ich tue – auch wenn mal was daneben geht. Ich bleibe eigentlich immer optimistisch und versuche, das auch an mein Team weiterzugeben.

4) Stichwort War for Talents: Wie gelingt es dir, die besten Mitarbeiter zu finden?

Das ist nicht immer leicht, auch weil wir als Start-Up keine riesigen Gehälter zahlen können – ein Faktor, der gerade in einer teuren Stadt wie München für viele sehr relevant ist. Aber alle, die sich für uns entschieden haben, sehen das unternehmerisch und sind überzeugt, dass sie bei uns Dinge lernen können, die für die Zukunft unbezahlbar sind. Und alle anderen würden wahrscheinlich auf lange Sicht auch nicht zu uns passen.

5) Und wie hältst du sie?

Wir haben eine tolle Stimmung im Team, was immens viel ausmacht. Ich versuche, alle im Team auch immer zu 100% persönlich an die Firma zu binden, die Firma als ihr eigenes „Baby“ zu betrachten. Außerdem lasse ich meinen Mitarbeitern gewisse Freiheiten – jeder hat einen Laptop und kann immer auch mal Home-Office machen, sich eine kreative Pause nehmen. Nicht zuletzt auch durch viele spannende Projekte, die eigenverantwortlich umgesetzt werden. Wer Abwechslung sucht, wird sie bei uns sicher täglich finden.

6) Was bedeutet der digitale Wandel für dich im Alltag und auf der Arbeit?

Für mich gibt es den digitalen Wandel so eigentlich nicht – ich bin quasi damit aufgewachsen, Digitales war immer Teil meines Alltags. Ich habe das nie wirklich als Wandel empfunden, viel mehr als stetige Weiterentwicklung. Unsere Firma selbst ist ja quasi auch ein Produkt des digitalen Wandels.

7) Die Risiken der Digitalisierung stehen oftmals im Vordergrund, wir möchten das Positive herausheben. Welche Chancen, denkst du, ergeben sich durch sie?

Chancen ergeben sich in allen Bereichen – wenn ich mir z.B. das ganze Thema Healthcare anschaue: Apps, die Ärzten eine valide Ferndiagnose ermöglichen (zumindest in bestimmten Bereichen). Das finde ich großartig. Insgesamt: Jede Menge neue und innovative Verdienstmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen und zu viel flexibleren Bedingungen.

8) Welche Schritte in Richtung digitale Transformation hast du in deinem Unternehmen angestoßen?

Bei uns ist von Natur aus alles digital

9) CEO, CDO, CIO, CTO, CMO, CFO, … – wer sollte die Digitalisierung der Unternehmen vorantreiben und warum?

Meines Erachtens ALLE ohne Ausnahme, jeder einzelne Mitarbeiter.

10) Wandel ist stets eine Herausforderung. Wie kann es gelingen, dabei alle Mitarbeiter mitzunehmen?

Das steht und fällt mit der richtigen Kommunikation und vor allem auch Motivation. Jeder muss verstehen, warum der Wandel notwendig ist, was sich verbessert, welche Herausforderungen sich ergeben, etc.

11) Digitaler Enthusiasmus ist für dich?

Offen sein für alle Möglichkeiten, die uns die Digitalisierung bringt – und die sind riesig!

Vielen Dank, Franziska!

Frankziska Majer im Netz: LinkedIn, Xing


Vorherige “Digital-Checks”:

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